HUMAN, 2023

    Janis Kurz – Not a person; photorealistic; high resolution

    Das Ziel des Projekts «NOT A PERSON; PHOTOREALISTIC; HIGH RESOLUTION» 

    ist es, Personen für Objekterkennungsmodelle durch die Kleidungsstücke, welche sie tragen, unsichtbar zu machen. Zu diesem Zweck wurden Stoffe mit von DALL E generierten Bildern bedruckt und anschliessend als Mittel zur asymmetrischen Aufpolsterung und folglich zur Betonung oder Verzerrung von Teilen des Körpers verwendet. Das für diese Aufpolsterung nötige Volumen wird durch Volumenvlies und Stopfwatte, sowie das Schichten und Plissieren von Stoffen erreicht. 

  • Elia Kreutz – Kirschgarten

    "All diese vergangenen Leben und Geschichten existieren nur noch in den Erinnerungen weiter, weil ihre irdische Form vergangen ist und doch sind es menschliche Erinnerungen. Dieses Dasein im Dazwischen ist meine Vorstellung von Unterwelt – ein Ort zwischen Welten, mit beiden verknüpft und doch unfassbar. Diese Zweifaltigkeit ist für mich vergleichbar mit der Vergänglichkeit des Menschen. Für die einen ist sie die Würze des Lebens, für die anderen ein unabdingbarer Kampf, ihr zu trotzen". 

     

    Hommage: Der Kirschgarten von Anton Tschechow 

  • Leonie Moser – Schön di z`gseh

    Die Animation zeigt in schlichten Zeichnungen vier Begrüssungsrituale. Es sind

    kurze, intensive Momente zwischen zwei Menschen, in denen die nonverbale

    Kommunikation viel über ihre Beziehung aussagt. Ohne Körpersprache wären

    unsere sozialen Bindungen nicht denkbar.

    Begrüssungswörter leiten die einzelnen Szenen ein. Das Hintergrundgeräusch

    gibt eine Idee, wo die Personen aufeinandertreff en, jedoch sollen bei den

    Betrachtenden eigene Bilder von der Umgebung und der Beziehung der beiden

    entstehen. Der Hintergrund ist je in einem feinen, fröhlichen Ton gewählt. Er

    unterstreicht die liebenswürdige Stimmung im Moment der Begrüssung und lenkt

    den Blick vollkommen auf die beiden Personen in der Mitte der Bildfläche.

     

  • Céline Thommen – Metamorphose

    Es ist wichtig zu erkennen, dass Schönheit nicht alles ist und dass es genauso wichtig ist, sich von der unvorteilhaften Seite zeigen zu können. Ich habe gelernt, dass das Unperfekte oft viel interessanter und aussagekräftiger ist, als das Idealbild, welchem alle nacheifern. In meiner Arbeit versuche ich, Materialien und Elemente auf unerwartete Weise mit meinem Gesicht zu verschmelzen und so eine neue Ebene der Schönheit zu schaffen. Ich hoffe, dass meine Arbeit alle dazu ermutigt, die eigene Schönheit zu entdecken, jenseits des oberflächlich Perfekten. 

     

  • Pascal Ribi – Ephemer

    «Ephemer» zeigt, wie sich Erinnerungen im Laufe der Zeit verändern und wie begrenzt unsere Erfahrungen letztendlich sind. Die Dreidimensionalität innerhalb des Kurzfilms ist hierbei ein zentrales Element, das das komplexe, in uns verborgene Wesen mit den persönlichen Erinnerungen symbolisiert und als Plattform dient, um durch projiziertes Videomaterial persönliche Erinnerungen zum Leben zu erwecken. Der Kurzfilm ist eine Ode an die Komplexität der menschlichen Erfahrung und eröffnet einen Raum der Selbstreflexion und des Verständnisses zur eigenen Vergänglichkeit.

    Video, MP4, 3:54 min

    André Silva – emojis

    Die Emoji-Bibliothek von Apple beinhaltet in der neusten Version des Betrieb- systems iOS 16.4 über 3‘600 Emojis. Diese wird mehrmals im Jahr mit neuen Software-Updates erweitert. Es scheint so, als könnte man nie genug davon haben. Als würde trotz 3‘600 Optionen das Richtige fehlen, um die gewünschte Botschaft klar zu vermitteln. Die Erweiterung der Emoji-Bibliothek ist das Ziel meines Projektes. Ich kreiere neue Emojis, welche Bedeutungen tragen, die heute in der Bibliothek noch nicht vertreten sind. 

  • Ayla Mona Jael Studer – Please ake Plan B

    Meine Abschlussarbeit dreht sich um mich, meine Psyche und die Beziehung mit meiner narzisstischen Mutter. Durch traumatische Erlebnisse in meinem Leben und der Unzuverlässigkeit meiner Mutter habe ich grosse Verlustängste und eine Angststörung entwickelt. In meiner Animation verarbeite ich eingeprägte Erlebnisse und Erinnerungen auf gestalterische Weise. Wie Flashbacks werden die Szenen mittels frame-per-frame Technik aneinandergehängt.

    Animation, 39 Sekunden, 1920x1080

    Olivia Moser – Acies

    In meiner fotografischen Arbeit tauche ich in verschiedene Umgebungen und Tätigkeiten ein, die ich mir nicht als Berufs- oder Freizeitbeschäftigung vorstellen kann. Meine Bilder zeigen, dass ich mich in einer Situation befinde, die eigentlich nicht zu mir passt. Ich treffe bekannte Personen, um Einblicke (lat.: acies) zu erlangen. Diese Personen haben ihre Identität in diesen Berufungen und Hobbys gefunden. Es sind Einblicke, die meinen Horizont erweitern. Meine Identität finde ich in anderen Betätigungen. 

    Chil Gfeller – Visiting

    Als Teil unseres Lebensraumes auf der Erde haben wir Menschen eine einzig- artige Fähigkeit, unsere Umgebung zu gestalten und zu formen. Darüber hinaus ist die Einrichtung von Wohnungen und Häusern ein Ausdruck unserer Persönlichkeit und unseres Stils. Es ist eine Möglichkeit, eigene Interessen, Hobbys und Werte zum Ausdruck zu bringen. In meinem Projekt befasse ich mich mit dem Lebensraum und seiner Individuellen Gestaltung. Dafür besuche ich mehrere Wohnungen und Häuser verschiedenster Menschen. Meine Besuche habe ich fotografisch festgehalten und daraus eine Broschüre gestaltet. 

  • Jenny Streit – static

    Nur unsere spezifische Spezies Mensch besitzt die Fähigkeit, sich Dinge auszudenken und Geschichten zu erzählen. Mit diesen Geschichten konnten wir die Welt erobern. Wir erzählen Geschichten von Fabelwesen, Geld, Religion, Fussball, Politik und Wirtschaft. Unsere Vorstellungskraft ermöglicht es uns, immer mehr zu wollen und zu tun: zum Mond fliegen und Mauern einreissen, Neues erfinden, Auswandern, Reisen. Kurz: unsere eigene Geschichte schreiben und die Geschichte der Menschheit dabei weiterleben.

    Video, 2:13 min

     

  • Dina Frieden & Mia Zingg – Wohnmaschine

    Wohnen ist Bestandteil des Lebens und damit auch des Menschen. Wir alle wohnen auf eine andere Weise, an einem anderen Ort, mit anderen Menschen und in anderen Verhältnissen. Wir beschäftigen uns mit einer Wohnform, die uns bisher völlig fremd war: Das Wohnen im Hochhaus. Das Hochhaus ist mit vielen Vorurteilen belastet und wird von vielen eher als Gegenteil eines Wohntraums angesehen. Im Videoportrait «Wohnmaschine» kommt Danae Winter zu Wort, eine Architektin, welche mit ihrem Mann und ihren zwei Kindern in der Siedlung Wittigkofen im 21. Stock eines solchen Wohngiganten lebt. Sie räumt mit Vorurteilen über ihre Wohnform auf und spricht über ihre ganz persönlichen Erfahrungen.

    Videoportrait, 10 Min. 21 Sek., mp4-Datei

    Gloria Lisci – Hands on

    In meinem Kunstprojekt präsentiere ich ein kurzes Video, das die Vielseitigkeit von Gesten zeigt, die wir alle im Alltag nutzen. Die Gestik verstärkt unbewusst unsere Kommunikation und lässt unsere Gedanken klarer ausdrücken. Das Querformat und der schnelle Schnitt machen das Video dynamisch und fesselnd. Durch schnelle und langsame Bewegungen entsteht im Video eine optische Täuschung, welche die ruhigen Gesten als eine Art Pause widerspiegelt.  

    Das Video zeigt, dass wir alle in unserer «Humanität» miteinander verbunden sind und uns auf eine Art und Weise ausdrücken können, die für alle verständlich ist, unabhängig von Sprache und Kultur. 

    Gian Miro – Spuren

    Der Mensch hinterlässt durch seine Anwesenheit Spuren. Oftmals sind sie temporär und verschwinden schnell wieder. Manchmal werden sie beseitigt oder verändert. Ich rücke die Zeugen der menschlichen Präsenz in der Stadt Bern ins Rampenlicht und hinterfrage ihre Bedeutung und Entstehung. Dabei nehme ich die Position des Beobachters ein, ohne aktiv in das Bild einzugreifen. 

  • Zoé Remund – Burn that shit

    Bestimmt kennst auch du dieses allzu menschliche Gefühl, nicht perfekt auszusehen. Dein Spiegelbild zeigt Makel und Dellen statt perfekte Kurven. Meine Arbeit basiert auf diesem Gefühl, den Schönheitsidealen, welche heutzutage gelten, nicht zu entsprechen. Im Sinne von Body Positivity und nach dem Motto „burn that shit“ soll die Kerze mitsamt all den Schönheitsnormen niederbrennen und einem realen, positiven Selbstbild Platz machen.Die Torsokerze wurde als Abguss des eigenen Oberkörpers gefertigt.

    Videoperfomance,

    Yolanda Bühler – How the worlds were made

    Mein Comic enthält fünf Geschichten aus verschiedenen Kulturen, die zeigen, wie unterschiedlich Menschen die Schöpfungsgeschichte wahrnehmen. Mit dem Comic möchte ich dazu anregen, die Geschichten zu vergleichen, darüber nachzudenken und interkulturelle Gespräche zu führen. 

    Patricia Götschl – Organisch

    Fünf lebenswichtige Organe aus fünf unterschiedlichen Materialien. Die Strukturen sind alle einzigartig und laden den Betrachter ein, näher zu kommen und genauer hinzuschauen. 

    Die Serie beinhaltet die Organe, die bei den Betrachtenden gewisse Gefühle entlocken. Beim Darm und der Gebärmutter verspürt man den Drang, die Objekte anzufassen. Bei der Lunge ist man automatisch gefesselt und muss das Video mehrmals anschauen. Das Herz verbinden wir automatisch mit Trauer und man bildet sich ein, die Person auf dem Bild seitraurig, obwohl ich den gleichen Gesichtsausdruck und die gleiche Haltung habe, wie auf den anderen Fotos. Die Lymphknoten werfen sicherlich ein Fragezeichen auf, da sie kein typisches Organ sind, welches jeder kennt. Man denkt auf den ersten Blick, es sei nur etwas Abstraktes. 

  • Bruna Carvalho Pereira – SIENNAI

    The story follows a man named Jason, who

    lives in a world regulated by AI named Siennai.

    Throughout the film we experience the

    pros and cons of this new form of technology.

    A perfect community whose health,

    social and intelectual levels are measured in

    hopes to protect the human race from perishing

    through their own vices. However, one

    day Jasons‘ Siennai mysteriously ceased

    from working, making him have discover the

    old ways of the world on his own.

    Malin Lüthi – abbalgen

    Von der Geburt bis zum Tod begleitet uns die Haut und hält uns buchstäblich zusammen. Sie ist vergänglich und der Ort, in dem neues Leben entstehen kann und bildet die Grundlage für den Zyklus des Geborenwerdens, Lebens und Sterbens. In meiner Arbeit mit Latexabdrücken meiner Haut, einschliesslich meiner Hautschuppen und Haaren, soll dieser Zyklus repräsentiert werden. Durch lebendige Augen können aus dem Werk neue Interpretationen geboren werden, währendessen tote Hautzellen am Material haften.

    Henry Kunz – Mitwachsend

    Vor kurzem musste ich das Beistellbett meines Sohnes durch ein grösseres Kinderbett ersetzen, da er für das kleine Bett einfach zu gross geworden war. Das brachte mich auf die Idee, ein Bett zu entwickeln, das mit dem Kind mitwächst. Diese Herausforderung nahm ich mir für mein Abschlussprojekt vor. Als Ergebnis entstand ein Prototyp im Massstab 1:2, der noch weiterentwickelt werden muss. Das Bett wurde so konzipiert, dass es ohne Schrauben oder Werkzeug aufgebaut werden kann. Zusätzlich kann es innerhalb weniger Minuten von einem Beistellbett in ein größeres Kinderbett umgebaut werden.

    1:2 Modell, Sperrholzplatten und Sicherheitsnetz, Masse: 520 x 450 x 760 mm

    Milena Brunner – Angezogen

    Mein Projekt besteht aus einem Onesize- und einem Unisex-Outfit. Es besteht aus Hose und Oberteil mit verschiedenen Anpassungssystemen, um die Kleidung individuell an die Körperformen anzupassen. Die sichtbaren Anpassungssysteme werden zum Stilmittel. Das Kernstück ist die Hose, die oversized geschnitten ist und mit Gurten und einem verstellbaren Gummiband im Bund angepasst werden kann. Gefördert werden Inklusion, Nachhaltigkeit und individueller Ausdruck jenseits von Geschlechtern und herkömmlichen Grössennormen. 

    Sophie Leu – Unendlichkeit

    Während der Corona Pandemie habe ich durch die starken Einschränkungen meine Lebensfreude verloren. Um diese wiederzufinden habe ich mir Kleinigkeiten im Alltag angewöhnt.

    Seitdem trage ich zum Beispiel bei jeder Gelegenheit eine Analoge Kamera bei mir. Die Sammlung solcher Bilder wächst bis heute immer weiter.

    In diesem Magazin arbeitete ich mein Fotoarchiv mit analogen Bildern der letzten zwei Jahren auf.

    Ich erstellte ein Magazin, dass plötzlich zu einer biografischen Arbeit wurde. Das Magazin ist eine Hommage an die Momente, die ich mit meiner Analogen Kamera eingefangen habe. Spezielle Momente, nicht Alltägliche.

     

    Magazin, 190 x 275 mm

    Momente, die nie vergessen wurden und die für immer bleiben.

  • Amanda Minder – Pixel Reality

    Immer mehr ist unser Alltag durch die Technologie geprägt. Wenn wir auf einem Konzert sind, filmen wir es und schauen es nur durch die Handykamera an. Diesen Fact greife ich in meiner Animation auf. Ein Mädchen sitzt inmitten der Natur, komplett von der heutigen Welt und allen Technologien abgekapselt. Doch sie starrt nur in einen Bildschirm, welcher sie selbst live überträgt. Die Geschehnisse um sie herum, also der bunte kleine Vogel, der hinter ihr durchfliegt, bemerkt sie nur über den Bildschirm. Statt also die Realität durch ihre eigenen Augen zu betrachten und zu geniessen, bekommt sie alles nur durch eine weitere Ebene der Technik mit.

    Noa Kiener – gsehsh?

    Kann ich mich so freizügig in der Öffentlichkeit zeigen? Sehen meine Beine in echt auch so dick aus? War mein Bauch in meiner Vorstellung nicht mal flacher? 

    Was zeige ich und was verstecke ich? Diese Frage begleitet mich durch den ganzen Prozess dieses Projekts. Es zeigt mich in den entstandenen Outfits, welche für mich sehr ungewohnt und zu freizügig sind. Dadurch habe ich mich viel mit meinem Körper und der Darstellung nach Aussen beschäftigt.  

    Ich konnte mir einerseits meiner Selbstwahrnehmung, wie auch den daraus entstehenden Projektionen bewusster werden.  

    Flavia Anderegg – Temet Nosce

    Temet Nosce bedeutet auf Englisch «Know thyself» oder auf Deutsch «Erkenne dich selbst». In meiner Arbeit soll es um mich als Menschen gehen. Ich möchte zeigen, wie ich mich fühle und was in meinem Kopf vor sich geht. Die Ästhetik, mit welcher ich dies erziele, soll eine chaotische und wilde Stimmung sein. Das zeige ich in einem Video, in dem ich von Hand gezeichnete Elemente einfliessen lasse, um die Arbeit authentisch und persönlich zu gestalten. 

     

    Manchmal ist es schwer zu unterscheiden, was die Maschine gemacht hat und was der Mensch. Mir ist es deshalb wichtig, nicht nur digital zu arbeiten, sondern auch analoge Techniken anzuwenden, damit es wahrheitsgetreu und real ist. 

    Daria Schenk – A young blonde woman

    Künstliche Intelligenz ist aktuell in aller Munde. Um sie auf ihre Menschlichkeit zu testen, befahl ich ihr, mein Leben in Form meines Instagram-Accounts nachzustellen und komplett zu übernehmen. 

    Mit meinem Projekt möchte ich zeigen, dass weder wir Menschen, noch künstliche Intelligenzen frei von Fehlern sind. Ich möchte helfen, uns die Angst zu nehmen, dass wir alle demnächst von künstlicher Intelligenz ersetzt werden. 

    Stella Bollinger & Maite Friedli – Learn to love

    Als Rey erwacht, ist ihre beste Freundin nicht nur verschwunden, sondern sie war die ganze zeit ein Roboter, eine künstliche Intelligenz. Rey wird auf der Suche nach ihrer besten Freundin in eine Welt geworfen, in der eine Firma das komplette Datenmonopol besitzt und die Menschen fast allesamt arbeitslos sind. Eine Welt, in der reiche Menschen sich auf Bergen vor den Armen abschotten. Auf der Suche nach dem Unterbewusstsein ihrer Freundin macht Rey ausserdem eine Weltverändernde Entdeckung: Die Liebe einer künstlichen Intelligenz zu einem Menschen.

     

  • Sophie Portmann – Fantasy makes me human

    Animation, Frame-by-Frame und Keyframe, 1920 x 1080 px

    Was macht mich menschlich? Die Aspekte Fantasie und Emotionen spielen eine

    grosse Rolle dabei. Wenn ich Bücher lese, Filme und Serien schaue oder ein

    Videospiel spiele, kann ich mich in diese Welt vertiefen und mit den Charakteren

    mitfühlen. Genau das will ich mit meinem Animationsvideo zeigen. Die dynamischen

    Übergänge und die unterlegte Musik tragen zu einem Spannungsbogen bei

    und unterstützen die Emotionen des Videos.

    Sara Hefti – sensus meus

    Tausende Synapsen zeigen sich in unserer Wahrnehmung als Netzwerk von Verbindungen. Nervenzellen, die uns ermöglichen zu sehen, zu riechen, zu schmecken, zu fühlen und zu hören. Dieses unglaublich komplexe Netzwerk entfaltet sich in unserer Wahrnehmung und steuert unsere Empfindungen, Gefühle und Gedanken.

    Meine Installation zeigt ein solches Netzwerk. In der irisierenden Oberfläche der Zellen soll meine Faszination für die Komplexität unserer Wahrnehmung gezeigt werden. Die Installation wird von den Besuchenden auf dem Weg zur Aula durchschritten. Für einen kurzen Moment tauchen sie in die schillernde Synapsenwelt ein. 

    Colin Buri – Neugestaltung Dorfplatz Münsingen

    Der Dorfplatz in Münsingen soll neugestaltet werden. Seit jeher ist Münsingen

    ein Mobilitätsknoten und entwickelte sich in den Jahren mit Rücksicht auf den Verkehr,

    doch dies soll sich ändern.

    Der Dorfplatz soll wieder an die Menschen zurückgegeben werden. Eine qualitätsvolle

    Gestaltung des Aussenraumes sowie eine gleichberechtigte und

    zukunftsorientierte Verkehrslösung soll gewährleistet werden. Der Platz soll

    ein wichtiger sozialer, kultureller und gemeinschaftlicher Ort werden.

  • Aaron Fikatas – 2 Schufflä

    Die Verbindung zum Thema «Human» in meinem

    Kurzfilm «2 Schufflä» liegt in der Erforschung

    des menschlichen Verhaltens und der

    Moral. Der Film zeigt zwei Männer in einem

    nächtlichen Wald, die wie Gangster gekleidet

    sind und eine rätselhafte Tätigkeit ausüben,

    nämlich ein Loch zu graben oder es

    zuzuschütten. Dabei unterhalten sie sich in

    Tarantino Manier über Aktionen und Unterlassungen.

    Die Verwendung von Silhouetten

    zu Beginn des Films schafft ein Gefühl der Anonymität,

    als ob diese Figuren jeder sein könnten.

    Beide Charaktere werden von mir gespielt

    und es stellt sich die Frage: EGO und ALTER

    EGO? Zwillinge? Oder sehen wir ein Selbstgespräch?

    Ich lasse es offen.

  • Simon Rössler & Domenico Winkelmann – JOEL

    Als Informatiker, leidenschaftlicher Rugby-Spieler, engagierter Gamer und

    Bierliebhaber verkörpert Joel eine faszinierende Mischung aus Sportlichkeit und

    Genuss. Dieses eindringliche Porträt offenbart die Vielschichtigkeit des Menschseins

    jenseits vorgegebener Normen und regt zur Reflexion über unsere eigene

    Lebensweise an.

Human bedeutet «menschlich» oder «zum Mensch gehörend». Ja. Was ist der Mensch? Diese Frage treibt die Menschheit seit jeher um. Dabei ist das Nachdenken über das, was den Menschen zum Menschen macht, stets auch ein Stück Selbsterkenntnis. Im Verlauf der Zeitgeschichte sind zahlrieche Definitionsversuche und Erklärungsmodelle entstanden, die vorläufige Antworten liefern. Technische und wissenschaftliche Entwicklungen stellen immer wieder und auch ganz aktuell das Konzept Mensch und die damit verbundenen Zuschreibungen und Hierarchien in Frage und erfordern neue Sichtweisen. darauf.

Im Feld der Gestaltung und Kunst verändert der Einsatz von künstlicher Intelligenz zum Beispiel im Augenblick die Arbeit von Fotograf*innen, Illustrator*innen und Designer*innen massgeblich. Der Wert von menschlichen Fähigkeiten und Qualitätsmassstäbe müssen infolgedessen neu verhandelt werden.Mensch und Maschine, menschliche und künstliche Intelligenz, Natur und Kultur, wir und die anderen werden untrennbar und greifen ineinander. Es kann also keine klar definierten Abgrenzungen geben, die feste Vorstellungen vom Sein erlauben. Vielmehr ist das Dasein und damit auch das Menschsein verwoben, symbiotisch und hybrid. Wir existieren in einem Netzwerk, in dem alles verbunden ist und miteinander interagiert. Um es mit den Worten der zeitgenössischen Philosophin Francesca Ferrando zu sagen, die zum Posthumanismus forscht und publiziert: «Wir sind das, was wir essen, was wir denken, was wir einatmen, womit wir uns verbinden.»

Human ist ein Thema, das mit unserer Zeit zu tun hat. Uns hat es deshalb interessiert, was unsere Lernende dazu zu sagen haben und wie sie das Thema gestalterisch und inhaltlich ausloten.Die Schüler*innen haben in ihren Projektarbeiten eigene Fragestellungen und Haltungen entwickelt und entschieden, welche gestalterischen Mittel und Techniken sie einsetzen wollen.

Welche Erkennungsmerkmale machen uns menschlich? JANIS KURZ beschäftigt sich in seinem Projekt «Not a person; photorealistic; high resolution» mit der Identifizierung von Personen durch Überwachungssoftwares. Er entwirft drei Outfits, die beim Tragen durch die Kombination von ungewöhnlich gesetzten Volumen und Prints von Menschenmassen die Erkennung als Mensch von einer Objekterkennungssoftware ganz oder teilweise verhindert.

YOLANDA BÜHLER stellt die Frage: Wo kommen wir her? Wie sind wir entstanden? In ihrem Comic «How the worlds were made» erzählt sie fünf Schöpfungsmythen aus verschiedenen Kulturen und will damit aufzeigen, wie unterschiedlich Menschen die Welt und ihre Position darin wahrnehmen.

Wie wollen wir leben? MIA ZINGG und DINA FRIEDEN porträtieren in ihrer Videoarbeit «Wohnmaschine» eine Architektin, die mit ihrer Familie im 21. Stock eines Hochhauses in der Wittigkofen Siedlung in der Stadt Bern wohnt. Das Video gewährt einen persönlichen Einblick in das Leben und Miteinander im Wohngiganten und räumt mit gängigen Vorurteilen auf, indem es die Vorteile und Chance der Wohnform Hochhaus hervorhebt.

Bei der Beschäftigung mit dem Thema «human» sind eine Vielzahl von unterschiedlichen Herangehensweisen und Perspektiven zusammengekommen. Diese Broschüre versammelt eine Auswahl der Ergebnisse dieser Auseinandersetzungen. Wir wünschen allen Absolventinnen und Absolventen der BMS Arte alles Gute auf ihrem weiteren Lebensweg – auf ein Menschsein in Verbindung, mit Offenheit und Neugierde.

Marietta Schenk