LIMIT, 2025

    Fabienne Lucy – does not stay that way

    Der Tod ist der limitierende Faktor des Menschlichen Körper. Unser Körper, wie auch alles andere auf dieser Welt ist vergänglich. In diesem Projekt habe ich mit dem Thema Tod und Vergänglichkeit auseinandergesetzt und habe mich gefragt, wie ich diese Themen in Verbindung mit Kleidung und dem Körper zeigen kann. Dafür habe ich das Gefühl des Ekels vor der Verwesung, die Vergänglichkeit von Material und das Symbol eines Schmetterlings eingebaut, welcher für mich an eine verstorbene Freundin erinnert. Die Kleinkollektion zeigt die Auseinandersetzung mit dem Thema und ordnet diesen drei Überthemen je einen Look zu.

  • Dalin Inthaso – Zwanzig Franken Schicksal

    Glaubst du an Vorherbestimmung oder nur an Zufall?

    In Thailand gehört das Wahrsagen ganz selbstverständlich zum Alltag, nicht als Religion, sondern als kulturelle Gewohnheit. Auch bei uns zu Hause ist das ganz normal: die Telefonnummer ändern, das Bett nach der Himmelsrichtung ausrichten. Alles nach den Empfehlungen einer Wahrsagerin.

    Mit meinem Projekt will ich euch zeigen, wie sehr das zu meiner Welt gehört. Ich habe eine Wahrsagerin besucht und daraus meine eigene kleine Fernsehsendung kreiert – inspiriert vom Stil und der Ästhetik thailändischer Medien, die sich auch in meinem Video wiederfinden.

    Silja Vollenweider – Die Hände meiner Mutter.

    Die Psyche als inneres Limit von aussen sichtbar. Anhand von den Händen meiner Mutter erzähle ich eine Geschichte von dem Schmerz einer Person, die psychisch krank ist.

    Lemi Onurtekin – ROT

    Ich sitze vor meiner Haustür, auf meiner Kamera habe ich den Infrarotfilter montiert. Ich schaue auf das leerstehende Nachbarhaus, richte meine Kamera darauf und drücke ab, als ein silberner Mercedes vorbeifährt. Das Haus hat meine Neugier geweckt. Es versteckt sich zwischen den Bäumen, als würde es etwas verbergen. Im Projekt „Rot“ setze ich mich mit der Geschichte von Bruno Zwahlen auseinander. In Kehrsatz gehe ich auf die Suche nach Motiven, die mich an den Vorfall erinnern. Das Infrarotlicht verstärkt das Gefühl eines dystopischen, verlassenen und mystischen Ortes.

    Ylva Streilein – Drücken - Gedrückt

    Im Zentrum meines Projekts steht das Anliegen, die Erkenntnis zu vermitteln, dass wir die Möglichkeit haben, Kontrolle über unseren Körper und Geist zu haben. Die beschwerten Kissen untestützen dabei, sich selbst wieder zu spüren und dem psychischen Limit entgegenzuwirken. Die Kissen können je nach Bedürfnis einzeln oder gleichzeitig auf dem Körper platziert werden und erzeugen einen angenehmen Druck, der an das Gefühl des Unterwasserseins erinnert. Dieser Effekt hilft, die Aufmerksamkeit sanft ins Hier und Jetzt zu lenken und den Kopf ein wenig abschalten zu können. Die Kissen sind so gestaltet, dass sie nicht nur funktional wirken, sondernauch visuell und haptisch ansprechend sind und mehrere Sinne zur Selbstwahrnehmung und Achtsamkeit anregen.

    Valérian Huguelet – CRITICIZED BY THE PUBLIC

    Criticized by the Public ist eine Upcycling-Kollektion, die sich mit gesellschaftlicher Ausgrenzung und individueller Selbstbestimmung auseinandersetzt. Aus getragenen Kleidungsstücken entstehen drei kraftvolle Looks, Mysterious, Punk und Bad Bitch, die Persönlichkeiten sichtbar machen, die oft beurteilt, unterschätzt oder ignoriert werden. Jedes Outfit erzählt eine eigene Geschichte und bricht bewusst mit Normen. Die Kollektion ist eine Rückbesinnung auf meinen gestalterischen Ursprung im Upcycling und verbindet Nachhaltigkeit mit politischer Aussagekraft. Fotografiert vor der verhüllten Kunsthalle Bern verstärkt die Inszenierung die Botschaft: Aus vermeintlich Wertlosem entsteht Bedeutung. Criticized by the Public ist ein visuelles Statement für Akzeptanz, Vielfalt und die kreative Kraft der Begrenzung, kompromisslos, laut und ehrlich.

    Baptiste Peisker – COSMIC ORIGIN

    Was ist über dem Rand des Universums? War eine der vielen Fragen, die mich begleiteten bei der Kreation dieser Arbeit. Über diverse Artikel und Videos versuchte ich mich durch eine wissenschaftliche Linse mir diese Frage zu beantworten. So konnte ich mir grob ein Bild machen, was am Rande des Universums ist, und zwar das Ende der Zeit. Mit meiner Arbeit lade ich den Betrachter ein in eine Reise bis ans Ende des Universums darüber hinaus. Diese Reise sollte mit einem Raumschiff, das durch einen Warp fliegt und Daten sammelt über unserem Universum. Die schwarz-weissen Zeichnungen habe ich in Procreate erstellet. Die Komposition der Planeten und Geräte habe ich auf After Effekts kreiert, wie auch die Finale Zusammenschnitt.

    Sophia Neu – Now you see me

    Wo sind meine emotionalen Grenzen? Wie fühlt es sich an, wenn diese Grenzen erreicht oder sogar überschritten werden? Und wie würden diese Grenzen aussehen wenn sie für alle sichtbar wären? Mein Abschlussprojekt dreht sich um das Thema emotionale und psychische Limits. Diese unsichtbaren Grenzen trägt jeder von uns in sich und doch sprechen wir so wenig darüber. Mit meinen Illustrationen habe ich versucht diese unsichtbaren Grenzen sichtbar zu machen und ihnen mehr Aufmerksamkeit zu verschaffen. Sie sollen dabei helfen,eigene Emotionen besser zu verstehen und das Gefühl geben, nicht allein zu sein.

    Shanya deWilde – Petite Princesse

    Ein intimes Selbstporträt, ein Video im Hochformat, das wie ein Spiegel wirkt – ein Blick auf mich. Mein Limit ist, dass ich mich nicht gerne zeige. Zwei Bild­ ebenen überlagern sich: mein Körper und eine verzerrte Version davon, die sich zu einem fremden Wesen formt. Das Video spielt mit Sichtbarkeit, mit Fragmenten von Realität und Verfremdung – ein Spiel zwischen Zeigen und Nicht-Zeigen. Ich konfrontiere mich mit meinem Bild, meinem Körper, meinem Limit. Schönheit, Unsicherheit und Fremdheit vermischen sich zu einer Reflexion, die sich ständig verändert. Die kleine Prinzessin von früher verschmilzt mit dem Monster, das ich mir eingebildet habe.

  • Kim Späni – After Limit

    Die Ruhe vor dem Sturm? Eher die Stille danach. Ich arbeitete in einem Hotel welches unterbesetzt war und welches nach einer Pandemie und Energiekriese unbedingt Umsatz erzielen musste, um zu überleben.

    Ich war gut. Ich war gerne gut und hasste es, dass es unerwartet nicht mehr so war. Ich war so enttäuscht und beschämt von mir, andauernd wütend auf mich und konnte nicht darüber sprechen. Ich grenzte mich ab. Ich wollte niemanden mehr sehen. Beziehungsweise wollte ich nicht mehr gesehen werden. Alles wurde gleichgültig. Ich wurde gleichgültig.

    Barsenet Adefris – New Hair New Me

    In den Gemälden wird das Afro - Haar zum Träger von Erinnerungen und Emotionen im Zusammenhang mit Flechtfrisuren, die mich seit meiner Kindheit begleiten. Meine Reise, die mit den Händen meiner Mutter begann, entwickelte sich zu einer Auseinandersetzung mit Identität, Schmerz und Ausdruck - Themen, die mich immer wieder an meine emotionalen oder körperlichen Grenzen brachten.

    Rieka_Wattinger – THE RUNNER

    Nachts, allein in der Stadt – ein Mädchen joggt, um dem Alltag zu entkommen. Doch Dunkelheit und Stille bergen mehr als nur Einsamkeit und Ruhe. Unheimliche Gestalten in Pferdekopfmasken treiben ihr Unwesen und verfolgen die Joggerin. Die Bedrohung wächst, wird körperlich spürbar – bis zur völligen Panik.

    Ein unheimlicher Kurzfilm über emotionale Erschöpfung, psychischen Druck und die lähmende Macht innerer Ängste.

    Nico Ugolini – Genug ist genug

    Diese maximalistischen Plakat-Animationen fassen das Thema «Limit» dadurch auf, indem sie die Grenzen des Gestaltungsstils «Maximalismus» ausreizen. Der Titel «Genug ist genug» ist der Name einer fiktiven Ausstellung von maximalistischen Künstler:innen aus der Schweiz, die im Haus der elektronischen Künste stattfindet. Die Animationen sind als Loop aufgebaut und sind so strukturiert, dass der Anfang das Still-Image zeigt und zunehmend mehr Elemente dazukommen. So wird in der Mitte der Animationen die Grenze des Maximalismus ausgereizt und baut danach wieder ab, um am Ende wieder beim Still-Image zu landen. Stilistisch sind die Plakate nicht zusammenhängend und frei getsaltet worden. Nur einzelne Elemente, wie die Logos sind einheitlich platziert. Doch vordergründig wurde beim Gestalten auf den Spass am Prozess geachtet.

  • Alex Boss – Zug um Zug

    „Zug um Zug“ ist ein stilles Spiel zwischen Realität und Vorstellung. Mein Bruder sitzt im Gefängnishof, ihm gegenüber: ein Panda – sein gedanklicher Freund, geboren aus der Enge. Die Szene erzählt von innerer Ruhe inmitten harter Mauern, von Nähe und Rückzug, von Grenzen, die wir uns selbst setzen – und solchen, die uns gesetzt werden.

    Luis Rau – übermensch

    Das Thema Limit nimmt in meinem Leben vorallem im Leistungssport seinen Platz ein. Wie viel kann der Körper aushalten, wo sind die eigenen Grenzen und wie kann ich diese überschreiten? Mein Grossvater hat mir einen Einblick in seine Leichtathletik Karriere in den 1970er Jahren gegeben, er war einer der besten Schweizer Zehnkämpfer und hatte viele Konkurrenten, welche ihre Grenze mit Hilfe von Dopingmitteln überschritten.

    Lucinia Seiler – Schlimmerschlemmerschlaraffenland

    Das Gefühl von Paradies und positiver Überreizung hatte ich als ich all diese Accessoires in überfüllten vintage/secondhand Läden entdeckt hatte. Oder wenn ich mir zum Ende der Woche all meine lieblingsesswaren gekauft haben. Schlaraffenland ist für mich jedoch noch etwas surrealer, als nur wenige Dinge, die mir Freude machen, deshalb habe ich die Fotos meiner Inszenierung gespiegelt und übereinandergelegt und damit gespielt, um etwas unendliches und unrealistisches, verwirrendes hereinzubringen. Die Foto Welt, in der die Fotos entstanden sind, zeige ich in einer Vitrine, um eine begrenzte Einsicht in mein Schlaraffenland zu realisieren, im Kontrast zu der unbegrenzten Bildern.

    Luc Jaberg – Altbekannt. Neu bezogen.

    Der Wohnraum in den Städten wird zunehmend knapper. Eine Lösung dafür ist das verdichtete Bauen. Besonders das Umnutzen und der Umbau von infrastrukturellen Gebäuden sind dabei ein spannendes Thema. In und um Bern gibt es verschiedene geeignete Gebäude für solche Vorhaben. In meiner Arbeit habe ich mich auf das ehemalige Zieglerspital konzentriert, das derzeit als Asylzentrum zwischengenutzt wird. Ich habe die bestehende Bausubstanz bestmöglich weiterverwendet, um möglichst bezahlbaren Wohnraum zu schaffen. Neben den technischen Plänen veranschaulicht ein Modell das umgeplante Spital, in dem aus den früheren Spitalzimmern Wohnungen entstehen.

    Andrina Neuenschwander – hanging growth

    Als Überlebenskünstler leisten Pflanzen wie Moose und Efeu einen wichtigen Beitrag für unsere Umwelt. Oft übersehen von den Menschen wachsen sie selbst im tiefsten Winter. Mit meinem Projekt möchte ich ihnen die Aufmerksamkeit schenken, die ihnen zusteht. 

    In meiner Rauminstallation hängen Moos und Efeu verkehrt von der Decke. Der bewusste Perspektivenwechsel lädt dazu ein, das Material neu zu sehen. Meine natürliche Installation steht im harten Kontrast zu dem modernen Glasgebäude.

  • Jonas Hallenbarter – Occhio Vivo - ein waches Auge

    Eine Geschichte über eine Schülerin, die ihrer Kollegin das Projekt nahezu identisch kopierte und dadurch mit ihr in einen Streit gerät.

    Der Clue - der gesamte Film hat keinen Schnitt und wurde mithilfe einer FPV-Drohne und externen Mikrofonen aufgenommen. Die Produktion musste bis ins kleinste Detail geplant werden - alles musste perfekt miteinander harmonisieren.

    Janet Herrera – Verlorene Sicht

    Diese Installation erschafft einen Raum, in dem Sicht und Orientierung gezielt aufgelöst werden. Durch eine Schleuse aus Holz und transparenter Folie treten Besucherinnen und Besucher in eine neblige Zwischenwelt ein, in der klare Grenzen verschwimmen und vertraute Strukturen zerfallen. Licht bricht im Nebel, Klang löst vertraute Bezugspunkte auf und macht Unsichtbares erlebbar. «Verlorene Sicht» thematisiert die Erfahrung, Kontrolle loszulassen und sich auf Bewegung im Unbekannten einzulassen. Die Installation lädt dazu ein, Unsicherheit nicht als Verlust, sondern als Beginn neuer Wahrnehmung zu verstehen.

    Jennifer Cancellara – 7TAGE

    Die Videoinstallation setzt sich mit persönlichen Erfahrungen von Grenzüberschreitung auseinander untersucht dabei das Spannungsfeld zwischen Erinnerung, Emotion und Bildsprache. Im Zentrum steht ein fragmentierter Zustand – sieben Tage nach einem prägendem Erlebnis – der visuell durch Überlagerungen, Wiederholungen und Unschärfen erfahrbar gemacht wird. Die Arbeit verzichtet bewusst auf eine lineare Erzählung und schafft stattdessen Raum für Irritation, Ambivalenz und Offenheit. Der Körper wird nicht als Objekt, sondern als Medium verstanden – als Träger von Erfahrung, Erinnerung und Haltung.

    Jelena Habegger – Choose your limit

    Als Bekleidungsgestalterin beschäftige ich mich mit dem Spannungsfeld zwischen Freiheit und Begrenzung. Meine Jersey-Kollektion spielt mit dem Thema „Limit“: Durch Tunnelzüge können die Silhouetten individuell verändert werden. So hinterfrage ich starre Normen in der Mode – und lade dazu ein, eigene Grenzen zu erkennen, zu verschieben oder neu zu setzen.

    Jana Schuppisser – Schwerelos

    Dieses Projekt verbindet meine Leidenschaft für Trampolinsport mit Kunst. Es zeigt Momente, in denen Körper und Geist Grenzen überwinden und Schwerelosigkeit spürbar wird. In den Bildern manifestiert sich das Streben nach Freiheit – visuell, körperlich und mental. Eine Hommage an den Sport – und an das, was jenseits des Limits möglich ist.

    Jan Scheich – A2082

    Die Videoarbeit A2082 entstand im Rahmen einer gestalterischen Auseinandersetzung mit Thema Urban Exploring im Zusammenhang mit dem Thema Limit. Im Zentrum steht der Bunker A2082.

    Der Film konzentriert sich bewusst auf einen einzelnen Ort, um eine klare, atmosphärische Darstellung zu ermöglichen. A2082 vermittelt einen sachlichen, zugleich stimmungsvollen Einblick in die Erkundung verborgener Orte und dokumentiert den Versuch, diesen Ort filmisch erfahrbar zu machen – ohne ihn zu inszenieren.

    Joana Bruni & Irina Spotti – to the Bin and Back

    To the Bin and Back hinterfragt, wann ein Möbelstück wirklich „am Limit“ ist und ob im scheinbaren Verfall nicht der Beginn einer Transformation liegen kann. Aus beschädigten Sitzmöbeln entstehen durch gezielte, sichtbare Eingriffe in einer einzigen Farbe neue Objekte, die ihre Gebrauchsspuren nicht verbergen, sondern bewusst weitertragen. Das Projekt verbindet persönliche mit einem gestalterischen Zugang, der Nachhaltigkeit nicht nur materiell, sondern auch kulturell denkt: als Wertschätzung für Bestehendes und als Einladung, das Ende als Anfang zu sehen.

    Aline Maltry – Memory Dust

    Kommen all die Erinnerungen an unsere Kindheit von unseren Gedanken oder wissen wir nur noch so viel davon, auf Grund den Erinnerungsfotos oder Erzählungen? Ist das Foto die Erinnerung oder unterstützt die Erinnerung das Foto? Mein persönliches Gedankenlimit wird in meiner Arbeit hinterfragt und die unwissenden Teile aus den Bildern mit gestalterischen Mitteln und Techniken künstlerisch entfernt oder verblasst. Der Betrachter wird zum Nachdenken angeregt, da er durch die verschiedenen Eindrücke und Aussagen sein eigenes Gedankenlimit hinterfragen soll. Wo ist mein persönliches Limit an Erinnerungen? Wie weit reichen meine Gedanken zurück?

    Ines Lopes – Saudade | The limit of time

    Mein Projekt ist eine dreieinhalb Minuten lange Animation, in der ich persönliche Kindheitserinnerungen und das Gefühl von Saudade verarbeite – die stille Sehnsucht nach einem Ort, den man verlassen hat. Es geht um kleine, alltägliche Momente, die mir früher selbstverständlich erschienen und die ich heute besonders vermisse. Diese Erinnerungen tragen mich durch schwierige Zeiten. Die Animation ist für mich ein emotionales Ventil und ein Versuch, das Leben und Gefühl meiner Vergangenheit spürbar zu machen – für mich selbst und für alle, die Ähnliches empfinden.

    Gael Herzog – Schulterblick

    Es wiederholt sich immer wieder, dieselben Szenen, die gleichen grafischen Elemente, dasselbe Auge und die selben Personen die am rennen sind. Ein Kontrast, ein Kampf zwischen Schwarz und Weiss. Musik, die einen in eine Trance reisst. Es gibt den Eindruck und die Stimmung einer Erinnerung. Ich rannte, ohne Leidenschaft, ohne Ziel, immer weiter. Mein Körper wollte nicht mehr, meine Füsse, Beine und Brust schmerzten. Ich bekam keine Luft. Mein Moment an dem ich an meine Grenzen kam.

    Angela Erb – Null Franken

    Geld, Symbol für Freiheit, Illusion von Sicherheit, ist Papier, das verspricht, was es nicht ist. Diese Banknoten haben den gleichen materiellen Wert wie jede andere, und doch stehen sie stellvertretend für das, was Bargeld tatsächlich ist: nichts wert. Sie zeigen, wie greifbar das Unwirkliche ist – und wie wir an etwas glauben, das im Kern nichts ist.

    Rémy Schardt – Dahinter

    Das Projekt „Dahinter“ ist eine visuelle Auseinandersetzung mit dem starken Kontrast zwischen Freiheit und Einschränkungen. Was bedeutet Freiheit und wie ist sie definiert? Durch die Abstraktion videografischer Inhalte entstand ein Kommentar, welcher einen Einblick in eine Welt bietet die sich hinter den Grenzen, gesellschaftlicher Normen abspielt.

    Flurin Baumgartner – Auf der anderen Seite

    In diesem Projekt setze ich mich mit meinen persönlichen Grenzen auseinander, körperlich und emotional. Mithilfe surrealer Objekte und Tieren zeige ich, was mich limitiert und wie sich Begrenzung anfühlt. Die surrealen Bilder dienen dabei zur bildlichen Darstellung zu meinen Gedanken und Emotionen.

    Jedes Bild erzählt eine eigene Geschichte, ein Teil meiner Auseinandersetzung mit mir selbst. Zusammengenommen folgen sie einer Storyline, die sich wie ein roter Faden durch das Projekt zieht.

    Jana Leuenberger und Valerie Zosso – Generations of love

    Oft wird der Tod als das Ende des Lebens gesehen. Doch der Tod muss nicht das Limit sein. Mithilfe von Erinnerungen in Form von Fotos, Gegenständen und Geschichten leben die Personen weiter. Solange man noch an die Personen denkt, sind sie nicht ganz von dieser Erde verschwunden. Die Installation zeigt verschiedene Aspekte der verstorbenen Familienmitglieder von unseren Familien Strängen. Das Andenken und das man sich an sie erinnert, wird durch Gegenstände, Fotos und Texte verdeutlicht. Im Zusammenspiel mit Fotos der neuesten Generation wird gezeigt, dass auch diese sich noch an sie erinnern und ihr Limit nicht mit ihren Kindern endet.

    Elia Moretto – TRANSITFELD

    Transitfeld ist ein alternatives Projekt zur bestehenden Kollektivunterkunft für Geflüchtete im Berner Viererfeld. Es besteht aus modularen Containereinheiten mit privatem Wohnraum, zwei Restaurants inklusive Dachterrassen und einem grossen Spielplatz für Gross und Klein. Das Thema LIMIT(-LESS) wird als Möglichkeit verstanden, die nahezu unbegrenzten Kombinationsformen der Module zu schaffen, aus denen ein flexibles und nachhaltiges System für temporäres Wohnen entsteht.

    Andri Beutler – private. public. in between.

    Wo endet das Öffentliche und wo beginnt das Private?

    Auf den Strassen, in den Gärten und Innenräumen Sri Lankas richtet diese Serie den Blick auf die oft vernachlässigten Übergänge zwischen aussen und innen, zwischen dem, was gezeigt wird, und dem, was verborgen bleibt. Die Bilder beobachten Räume und Haltungen. Schwellen, Tore, Gitter. Meine Nahaufnahmen verraten, wie jede Kultur das persönliche schützt oder öffnet. Was darf gesehen werden und wie reagiert man auf die fremden Blicke?

    Limit wird zur Linie. Spürbar, aber nie eindeutig.

    Luzia Stocker – Gefühls-Chaos

    Gefühle begleiten uns täglich, sie bewegen, überfordern, inspirieren oder blockieren uns. Doch wie oft sprechen wir wirklich über sie? Und wie leicht fällt es uns, Worte für das zu finden, was in uns vorgeht? Das interaktive Kartenspiel „Gefühls-Chaos“ lädt Menschen jeden Alters dazu ein, sich spielerisch mit ihren Emotionen auseinanderzusetzen. Jedes Kartenpaar stellt eine Emotion dar, kombiniert mit persönlichen Reflexionsfragen, die den Zugang zu inneren Gefühlen erleichtern. Das Spielprinzip orientiert sich an klassischen Kartenspielen wie Schwarzer Peter, wird hier aber durch inhaltliche Tiefe und eine offene Gesprächskultur erweitert. Ziel ist nicht das Gewinnen, sondern das Begegnen: Im Spiel entsteht ein Raum, in dem Gefühle sichtbar, hörbar und teilbar werden, ohne Druck, ohne Bewertung, ohnetherapeutische Schwere.

    Dimitri Ubezio – SPANNBLOCK

    Dieses Objekt ist eine funktionale Sitzgelegenheit, entstanden unter bewussten Einschränkungen. Reduktion auf wenige vorhandene Materialien – Beton, Holz und Zurrgurte – sowie begrenzte Werkzeuge prägten den Entstehungsprozess. Die Konstruktion nutzt die vorhandene Architektur: Mit Zurrgurten an Stahlstützen befestigt, wird der Schulraum neu interpretiert. Der Beton bildet das statische Zentrum, die Gurte fixieren das Objekt an der Säule und setzen zugleich visuelle Akzente.

    Das Projekt untersucht das kreative Potenzial von Limiten: Technische, materielle und persönliche Grenzen werden nicht als Hindernis, sondern als Ausgangspunkt für neue Lösungen verstanden. In einer Welt des Überflusses fordert das Objekt zur Auseinandersetzung mit dem Wesentlichen auf – durch Minimalismus, Improvisation und klare Gestaltung.

    Benjamin Röhle – Ich mit mir

    Diese Arbeit macht solche inneren Zustände sichtbar. Die Objekte der Kollektion tragen nicht nur Stoff und Form, sondern Emotionen und Geschichte mit sich. Sie sprechen nicht nur über Ästhetik, sondern über das, was oft unausgesprochen bleibt. Innere Schwere, Unsicherheit und Fragen an sich selbst. In einer Welt, in der vieles nach aussen hin perfekt erscheint, will ich das zeigen, was im Inneren arbeitet. Dieses Projekt soll nicht erklären. Es soll öffnen. Es lädt ein, zu reflektieren. Die Auseinandersetzung mit uns selbst ist kein einfacher, aber ein notwendiger Weg.

    Ich mit mir. Du mit dir.

    Alexander Noah Brotschi – Epidemios

    Mein Abschlussprojekt behandelt das Thema des immer stärker werdenden Übertourismus. Mit meiner Bildserie stelle ich dar, wie diese riesigen Menschenansammlungen die besuchten Regionen an ihre Grenzen bringen. Dies habe ich in Form einer Bildergeschichte im Stil der altgriechischen Vasenmalerei dargestellt. Damit wollte ich ein modernes Problem in einen völlig anderen Kontext setzen und das Heutige mit dem Antiken und Fantastischen vermischen. Die Geschichte ist wie ein Wandgemälde aufgebaut. Eine uralte Mythologie, von der man seit Jahrhunderten nichts mehr gehört hat und die nur durch diese Bilder überlebt hat. Wie viele Sagen dienen sie als Lehrmittel, um Katastrophen zu verhindern oder aus ihnen zu lernen. Die Darstellungen sind jedoch kaum ernsthaft gezeichnet. Sie sind in einem sehr cartoonartigen Stil dargestellt, der dem Betrachter ein Gefühl von Witz und Parodie vermittelt. Denn man soll über die Absurdität solcher Probleme lachen können, anstatt sich darüber aufzuregen. Im Grossen und Ganzen sollen diese Bilder lehrreich sein und zum Lachen anregen.

    Andrea Rohrbach – Mehr als messbar

    In meinem Kunstwerk setze ich mich mit dem Thema „Limit“ auseinander – jedoch aus einer Perspektive des Unbegrenzten. Das Bild zeigt mich gemeinsam mit meinen Eltern. Es steht für die bedingungslose Liebe, Unterstützung und Halt, den ich durch meine Familie erfahre. Dieses Gefühl kennt kein Mass und keine Grenzen.

    Robert Schori – -

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Limiten sind Grenzen. Die verordnet man sich selber. Oder sie werden einem verordnet. Manchmal helfen sie uns. Manchmal nicht. 

Wer limitierte Mittel an Geld hat, hat sich das in der Regel nicht selber ausgesucht. Geld beeinflusst Lebenswege, Träume und Entscheidungen. Armut, so beschreibt es Angela Erb fast schon poetisch, formt leise, aber bestimmt, den Lauf unseres Lebens. 

Angela kreiert eine Geldnote mit dem Wert von null Franken. Wunderschön grafisch umgesetzt, macht uns die Note betroffen. Sie irritiert uns. Sie beschämt uns vielleicht sogar. 

Armut wird tabuisiert in unserer Gesellschaft. Wer die seltsame Null-Franken-Note in den Händen hält, fühlt den Hauch der Armut, der leise, aber bestimmt, den Lauf unseres Lebens formt. Wir werden uns bewusst, dass wir oft einfach nur Glück hatten. Ohne unser Zutun stand nie eine Null auf unseren Banknoten. Ohne unser Zutun erleben wir Geschichten, die  wir mit einer Null nie erleben würden. (Seite...) 

Wenn sich Schönheitsideale mit Limiten kreuzen, kann es bizarr werden. Wo liegt das Limit, wenn ich auf der Waage stehe? Darf ich ungeschminkt auf die Strasse? Wie viele Falten sind erlaubt?  

Das Erweitern und Verbessern des Körpers erzählt von einer grossen Sehnsucht nach Perfektion, meint Lucinia Seiler und liefert uns ein verstörendes Selbstporträt. Eine Maske auf ihrem Gesicht verunstaltet sie. Zur Unkenntlichkeit verzerrt, liefert sie ein Abbild einer völlig missglückten Schönheitsoperation. Lucinia zeigt sich von der hässlichen Seite. Irgendwie mutig und verstörend zugleich. Wir kennen sie alle, diese seltsamen Gesichter. Diese aufgeblasenen Lippen. Diese starren Minen, sie sind vermutlich übers Limit von Schönheitsvorstellungen gegangen. Limiten sind da, um sie nach Belieben zu verschieben. Limiten sind da, um sie zu ignorieren. (Seite...) 

Vom Schweren und vom Leichten. An einer feinen Säule aus Stahl schwebt scheinbar mühelos eine massive Betonsskulpur, die einen zum Sitzen einlädt. Das Auge ist irritiert. Hält uns das Gebilde? Überschreitet die Skulptur das Limit des Tragbaren, wenn wir uns auf sie setzen? Machen wir uns lächerlich, wenn wir vor aller Augen mit grossem Getöse auf den Boden krachen?  

Dimitri Ubezio reizt das Spiel mit dem Ungewissen. Sein Objekt geht ans Limit, es löst Unsicherheit aus. Die Funktionalität wird in Frage gestellt. Die elegante Säule und der schwere Betonkloss, ein eigenartiges und beunruhigendes Paar. Frank Geiser, der Architekt unseres Schulhauses hätte keine Freude daran. Das Gebäude ist ein schöner Vertreter minimaler Ingenieursarchitektur. Kein Zuviel. Und kein Zuwenig. Was soll da ein parasitärer Betonklotz im feinen Säulengebilde? 

Dimitri machte eine Lehre als Strassenbauer. Seine Arbeiten sollten kein Schischi sein, sondern Hand und Fuss haben, erklärt er uns. Drum ist ein Stuhl ein Stuhl. Was denn sonst? Und er trägt uns, obwohl er uns so verunsichert. Wer sich hinsetzt, wirkt eigenartig fein, schon fast filigran. Man möchte dass sie bleibt, die massive Skulptur an der feinen Säule, die das Auge so irritiert. (Seite...) 

Wir freuen uns, in dieser Broschüre ... wunderbare Arbeiten zum Thema Limit präsentieren zu dürfen. Die Ansätze und Interpretationen zum Thema sind sehr verschieden, das macht das Ganze so spannend. Wir wünschen allen Absolvent:innen dieses Jahrgangs alles Gute für die Zukunft. Und freuen uns drauf, möglichst viele bei der nächsten Abschlussausstellung wieder anzutreffen. 

Thomas Manz